auf Deutsch

Elina Parjanen ist eine Künstlerin aus Tampere, geboren 1965. Sie hat an der Kunstschule Kankaanpää studier und internationaler BA-Abschluss der Tampere University of Applied Sciences 2004. Schwerpunkte ihrer weiteren künstlerischen Ausbildung waren Environmental Art und Kunstpädagogik. Auslandaufenthalte gab es z.B. in New York, USA.

Von Stil und Technik kann man sie nicht einer bestimmten Kategorie zuordnen. Neben der Malerei waren Installationen ein wichtiger Schwerpunkt in ihrem künstlerischen Schaffen, ihre Strukturtechniken kann man auch als eine Form von Installation sehen. „Eine wichtige Inspirationsquelle für meine Struktur-Arbeiten ist der spanische Künstler Antoni Tápies.“

Elina Parjanen hat in vielen Performances mitgewirkt. Im Kroatien-Krieg hat sie als Fotografin für die finnische UNO-Truppe gearbeitet. Fotografie als Technik benutzte sie auch in ihrer Abschlussarbeit, eine Fotoserie selbstentworfener Tarot-Karten.

„Ich konnte mich nie auf eine bestimmte Technik oder Form festlegen oder eingrenzen und habe immer nach neuen Materialien und Ausdrucksformen gesucht. Die Technik ergab sich immer aus den jeweils gewählten Materialen. So habe ich im Holzabfall einer Schreinerei gefundene Holzplatten bemalt und zusätzlich mit dem Messer gekratzt. Diese Kratzer sind als zusätzliche ‚Farbe‘ zu verstehen. Oder, beim Bild „Rosafarbene Wüste“, habe ich die Karawane mit einem Wollfaden auf das Gemälde gestickt.“

Die Berliner Ausstellung zeigt zwei thematisch verschiedene Werkserien: die sogenannte ‚Baumserie‘, entstanden in Strukturtechnik und ‚Letzte Landschaften‘, Acrylfarben auf recycelten Platten.

Im Strukturbildaufbau werden unterschiedliche Materialen verwendet: Stoffe, Pflanzen, Sand, Sägemehl, Beton oder Stearin, auch glitzernde Materialen und Metallfarben. Die dreidimensionale Bildoberfläche wird mehrfach glanzlackiert. Die Arbeit an einem solchen Strukturwerk kann wegen der Trockenzeiten bis zu mehreren Monaten dauern. Diese Dreidimensionalität lässt durch verschiedene Blickwinkel und Assoziationen beim Betrachter reine Momente von Zauberei und Mikromagie entstehen.

‚Letzte Landschaften‘ sind gemalt auf gefundenen Bürosichtschutzwänden. Deren weiches Sackleinen bringt eine neue Dimension auf die Gemälde. Stark stilisierte Landschaftsbilder wirken bekannt und genussvoll schön. Bunte, kraftvolle Farben, lassen jedoch alles in einem gefährlichen Licht erscheinen. So könnte unsere Umgebung aussehen nach der selbstverursachten Umweltkatastrophe. Keiner von uns will sich im Bild „Letzte Karawane“ mit der ungewöhnlich eingefärbten Wüste wiederfinden?

Re- und Upcycling sind wichtige Bestandteile in der Arbeit von Elina Parjanen. Stilrichtungen können stark variieren, von brutalem Naivismus bis zum Symbolismus. „Im Mittelpunkt meiner Arbeit stehen Dinge, die mir am Herzen liegen, wie Natur, Tiere, Träume, Mystik und natürlich Liebe, Sexualität, Tod – das Leben. Ich wähle instinktiv das Ausgangsmaterial , Holz, Papier oder Leinen, mache einen Strich und er beginnt sein eigenes Leben zu führen. Vielleicht wecken meine Werke deswegen oft intensive Gefühle beim Betrachter, Abneigung oder Begeisterung.“